Historie

Historie

Historie Heimatverein Ovelgönne/Ketzendorf e.V.

Es war wohl das Jahr 2008, als eine Umnutzung des Dorfplatzes im Gespräch war. Angedacht waren eine Bebauung mit Werkhallen
und der Verkauf eines Teilgrundstückes an der Hamburger Chaussee. Die Stadt Buxtehude hatte bereits ein Schild aufgestellt mit der Aufschrift: Gewerbegrundstück zu verkaufen. Dann verging einige Zeit. Im Juli 2010 trafen sich der damalige 1. Vorsitzende des Mühlenvereins Werner Benecke, der Ortsvorsteher Hans-Heinrich Hadler und der Verfasser zu einem ersten Gespräch über Möglichkeiten zur Entwicklung des Dorfplatzes.

Nach kurzer Zeit wurde Architekt Horst Basedahl, der ebenfalls Mitglied im Mühlenverein war, hinzugezogen. Der von ihm erarbeitete Entwurf über die Gestaltung des Dorfplatzes wurde der Stadtverwaltung Ende 2010 vorgestellt. Der „Verein Ovelgönner Wassermühle“ übernahm in 2011 dann die Federführung des Projektes und es wurde ein Beirat gewählt. Während der Mitgliederversammlung wurde das Konzept „Gestaltung des Dorfplatzes“ einstimmig befürwortet.

Im Mai 2011 erfolgte die Vorstellung des Konzeptes im Ausschuss für Stadtentwicklung, Ortschaftsangelegenheiten und Umweltschutz der Stadt Buxtehude. Werner Benecke und Horst Basedahl gaben Erläuterungen dazu. Leider verstarb Werner Benecke im August 2011. Sein plötzlicher Tod hat uns alle betroffen gemacht und unser Vorhaben verzögerte sich.

Nachdem wir eine Kostenschätzung vom Architekten Turner aus Rotenburg erhielten, stellte der Mühlenverein 2012 einen Antrag an die Stadt Buxtehude über eine Bezuschussung in Höhe von 80.000,00 Euro. Dieser Betrag wurde bewilligt über einen Zeitraum von drei Jahren. Im Dezember 2012 gab es ein Telefongespräch mit der Sparkasse Harburg-Buxtehude. Hier bekamen wir eine positive Rückmeldung und innerhalb weniger Tage war ein   Spendenbetrag als Startkapital auf dem Sonderkonto eingegangen.

Im Juni 2015 zog sich der Mühlenverein zurück.  Im Juli wurde mit 16 Personen der Heimatverein Ovelgönne/Ketzendorf e.V. gegründet.   Dieser übernahm damit die weitere Planung und Ausführung des Vorhabens. Über Architekt Turner wurde dann dieses Kleinbauernhaus ausgesucht und eine Finanzierung aufgestellt. Das Büro Basedahl fertigte den Bauantrag und die Baugenehmigung wurde nach kurzer Zeit erteilt. Es begann die Suche nach Spendenmitteln. Von den 65 Bittbriefen an unterschiedliche Unternehmen gab es kaum positive Rückläufer.   Nach weiteren Informationen, die noch einzuholen waren, wurde der erste Spatenstich im Februar 2017 ausgeführt.
In diesem Jahr erfolgte eine rege Bautätigkeit. Erdarbeiten wurden ausgeführt, Fundamente hergestellt und der Fachwerkrohbau erstellt.
Im Mai feierten wir dann das Richtfest gebührend. Die Reetdachdecker deckten bis Ende September das Dach mit Reet ein.

Das WC Gebäude, welches wir in Jork beim ehemaligen Herbstprinz abgebaut hatten,   konnte ebenfalls in diesem Zeitraum in Eigenleistung wieder aufgebaut werden.  Zu zweit waren wir dann noch mal vorstellig bei der Bürgermeisterin Frau Oldenburg-Schmidt wegen weiterer finanzieller Mittel. Unser Weg hatte sich gelohnt. Die Politik bewilligte weitere 75.000,00 Euro für den Weiterbau des Vorhabens. Mittlerweile waren aber auch Spenden in beachtlicher Höhe eingegangen, sodass die Gesamtfinanzierung gesichert war.

Im Jahr 2018 begannen die Vorbereitungen für das Ausmauern des Fachwerks. Gespendete Ziegelsteine wurden von freiwilligen Helfern gereinigt und aufgestapelt. Unterstützung erhielten wir für einige Wochen von vier Jugendlichen der Jugendbauhütte Stade unter der Regie von Frau Pfennig. Ferner wurde ein Maurerseminar mit 20 Jugendlichen unter Anleitung von drei Maurersenioren der Firma Gustav Viebrock durchgeführt. Wir danken der Firma Viebrock recht herzlich. Leider ist Herr Gustav Viebrock Anfang des Jahres 2019 verstorben.
Im Anschluss an die Maurerarbeiten begann der Innenausbau. Die Zusammenarbeit mit den am Bau beteiligten Firmen war außergewöhnlich gut. Trotz der guten Konjunktur im Baugewerbe in den Jahren 2017 und 2018 hatten die Firmen immer ein offenes Ohr für uns. 

Woher stammen die beiden Häuser?  Das Kleinbauernhaus stand in der Ortschaft Taaken bei Rotenburg / Wümme und stammt aus dem Jahr 1848. Es befand sich kurz vor dem Verfall, wurde von der Zimmerei Turner aus Rotenburg/Wümme abgebaut, restauriert und hier wieder aufgebaut. Eine Kurzbeschreibung zu diesem Gebäude findet man im Inneren der Dorfkate. Das kleine Gebäude, laut Auskunft der Gemeinde Jork, wahrscheinlich Mitte der 1970 er Jahre gebaut, stand hinter der ehemaligen Gaststätte Herbstprinz in Jork und diente als Lager- und Kühlgebäude. Das Dach war durch ein Feuer in Mitleidenschaft gezogen. Das Gebäude wurde uns gespendet vom Architekten Schulenburg aus Buxtehude. Wir haben es in Eigenleistung abgebaut, transportiert, restauriert und wieder aufgebaut. Es ist zu einem
WC- Gebäude ausgebaut.

Was war geplant? Der Ortsmittelpunkt wurde neben der Freiwilligen Feuerwehr, der Wassermühle und dem Spielplatz erweitert und dient der Attraktivitätssteigerung der Ortschaft Ovelgönne/Ketzendorf. Der neu gestaltete Dorfplatz fügt sich fließend in die bereits bestehenden Strukturen des Ortes ein. Das Gebäude steht allen Bürgerinnen und Bürgern aus Buxtehude, insbesondere aus Ovelgönne, Ketzendorf und Umgebung zur Verfügung und bietet eine Erweiterung des kulturellen Angebotes über die Ortsgrenzen hinaus. Unsere Dorfkate soll der Dorfgemeinschaft als Veranstaltungs- und Ausstellungsraum für u. a. Bühnenprogramme, Kleinkunstausstellungen sowie privaten Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Bei einem Bühnenprogramm besteht ein Platzangebot für 70 bis 80 Sitzplätze.

Wir danken allen Spendern für die Unterstützung und Förderung beim Bau unserer Dorfkate recht herzlich. Im Hinblick auf die Gesamtfinanzierung gilt unser ganz besonderer Dank der Hansestadt Buxtehude sowie der Sparkasse Harburg-Buxtehude, der Hamburger Sparkasse, der Volksbank Geest, der Else und Heinrich Klindtwort-Stiftung Buxtehude   sowie dem Fuhrunternehmen August Ernst in Hamburg.

Ein Dank auch an Hans-Heinrich Hadler, der uns bei der Spendensuche sehr behilflich war. Ein weiterer Dank geht selbstverständlich an unsere ehrenamtlichen Helfer. Wir haben während der gut zweijährigen Bauzeit sehr viel Unterstützung erfahren. 

Es ist uns daher gelungen, in recht kurzer Zeit den Dorfplatz neu zu gestalten und eine hochwertige Dorfkate entstehen zu lassen mit viel Potential für weitere Nutzungsmöglichkeiten. Darauf sind wir sehr stolz!  Ein ganz besonderer Dank geht selbstverständlich auch an die Mitglieder des Vorstandes des Heimatvereins. Unser Verein ist mittlerweile auf mehr als 80 Mitglieder angewachsen. Das freut uns sehr.

Rolf Marquardt, 1. Vorsitzender

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